Auch Cannafarm Arnstadt hofft auf politische Veränderungen in Deutschland und auf ein Geschäft mit Cannabis
Auch Cannafarm Arnstadt hofft auf politische Veränderungen in Deutschland und auf ein Geschäft mit Cannabis


Arnstadt – Der Anbau von Hanf als Nutzpflanze hat in bestimmten Weltgegenden eine jahrtausendealte Tradition. Die frühesten Seile aus Hanffasern sollen aus China stammen und werden auf die Zeit um 2.800 v. Chr. datiert. Über die früheste Nutzung von Hanföl als Nahrungsmittel ist hingegen nichts Genaues bekannt. Weil der systematische Hanfanbau meist der Gewinnung von Hanffasern diente, waren die Samen und das aus ihnen gewonnene Hanföl nur eine Art Nebenprodukt des Anbaus. Soll aus Hanfsamen ein hochwertiges Öl werden, ist zunächst eine schonende Ernte unabdingbar. Um an das edle Hanfsamenöl zu gelangen, werden die Samen der geernteten Gewächse in der Regel kalt gepresst. Nötig sind große Anbaumengen, weil etwa 10 Kilo Hanfsamen nur drei Liter des grünen Öls ergeben. Die gewonnene Flüssigkeit wirkt nicht berauschend und enthält keine Cannabinoide wie THC oder CBD, dafür aber Vitamine und wertvolle Fettsäuren wie Omega 3 und 6. Vor allem die im Hanföl enthaltenen mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind für die menschliche Ernährung von immenser Bedeutung. Deshalb gilt das Öl als ernährungsphysiologisch hochwertig und wird gerne in der Küche eingesetzt, um etwas mit einem nussigen Aroma zu versehen. Wer auf seine persönliche Ökobilanz achtet, kann guten Gewissens zu Hanföl greifen. Weil die Pflanzen dafür in Mitteleuropa angebaut werden, ist es eine echte Alternative zu importiertem Kokos- oder Avocadoöl.

Dass die Hanfpflanze und ihr Extrakt bei der Essenszubereitung, als Hautpflegeprodukt und als nebenwirkungsarme Medikamentenalternative immer beliebter wird, beflügelt auch die Cannafarm Arnstadt GmbH. Das Unternehmen aus der Kreisstadt des thüringischen Ilm-Kreises vertreibt verschiedene Öle für unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten, in erster Linie Hanföl, MCT-Öl, High-Oleic-Sonnenblumenöl und Kokosöl. Um Produkte höchster Qualität anzubieten, setzen die Arnstädter auf die Marke „Pura Med“ der Merus Hygiene GmbH. Deren Rohstoff besteht aus legalem Bio-Hanf, das von Schweizer Bauern in den Hochländern angepflanzt und geerntet wird. Mithilfe des sogenannten Chromatographie-Verfahrens werden hochwertige Extrakte gewonnen, die nur das enthalten, was auch wirklich wichtig ist. Das Unternehmen aus Österreich verwendet Schweizer Nutzhanf (Cannabis sativa L.), der den Vorgaben des EU-Sortenkataloges entspricht und zertifiziert ist. Angebaut wird er auf biologische Weise, sodass Schadstoffe, Pestizide und Herbizide kein Thema sind. Dann erfolgt unter strenger Aufsicht und Qualitätskontrolle die ebenso umweltgerechte Weiterverarbeitung.

„Bei allen unseren Produkten handelt es sich um Vollspektrum-Extrakte, die für den Entourage-Effekt und damit eine bessere Wirksamkeit sorgen“, heißt es anbieterseitig. Sämtliche Produkte von „Pura Med“ durchlaufen nach Unternehmensangaben externe Qualitätstests in der Schweiz und in Österreich. Als Trägeröl wird Bio-Hanföl, High-Oleic-Sonnenblumenöl, MCT-Öl sowie natives Kokosöl verwendet. In der „Aromatherapie“ versteht man unter einem Trägeröl ein geruchsarmes oder geruchsneutrales Pflanzenöl, mit dem ätherische Öle stark verdünnt werden. Solche Trägeröle sind für viele Aromaanwendungen nötig und erleichtern zudem die Mischung verschiedener ätherischer Öle. Sie stammen meist aus dem fetten Teil der Pflanze und sorgen für die lang anhaltende Geruchswirkung eines ätherischen Öls.

Cannafarm Arnstadt weist darauf hin, dass die „Pura Med“-Produkte genau die Konzentration bieten, die Kunden auch wirklich wünschen. Die Konzentrations- und damit auch Preisunterschiede der marktüblichen Öle sind enorm. Bei „Pura Med“ gibt es derzeit mit entsprechenden Preisstaffelungen Konzentrationen mit 3 %, 6 %, 9 %, 12 %, 15 %, 18 %, 21 %, 24 %, 30 % und 55 %. Alles wird in mit Sicherheitsverschlüssen versehenen Glasfläschchen geliefert.

Neben dem Hanfsamenöl bietet der Online-Shop von Cannafarm, der ab dem 14. Januar 2022 geöffnet ist, MCT-ÖL in unterschiedlichen Konzentrationen an. Bei MCT („Medium chain triglycerides“) handelt sich um gesättigte Fettsäuren mittlerer Kettenlänge, die im Körper schneller als langkettige Fettsäuren gespalten und transportiert werden. Diese mittelkettigen Fettsäuren werden unabhängig von Gallensäuren und fettspaltenden Enzymen absorbiert, was sie so wertvoll macht. MCT-Fette sind leichter verdaulich als LCT-Fette. Wegen dieser Eigenschaften spielen sie bei der parenteralen Ernährung und in der diätetischen Therapie von Darmkrankheiten, bei Morbus Crohn, Mukoviszidose und nach Dünndarmoperationen eine wichtige Rolle. MCT kommen vor allem in Butter, Kokos- und Palmöl vor. Für Diätprogramme werden spezielle MCT-Margarinen hergestellt, weil MCT-Fette 10 Prozent weniger Kalorien als andere Nahrungsfette haben. „MCT-Öl ist geruchs- und geschmacksneutral und farblos bis manchmal leicht gelblich“, heißt es ergänzend auf der Cannafarm-Netzseite. „Unser MCT-Öl ist rein aus dem Kokosöl gewonnen.“ 

Das kann genauso als Trägeröl verwendet werden wie das ebenfalls von den Thüringern angebotene High-Oleic-Sonnenblumenöl, das aus den Samen der High-Oleic-Sonnenblumen stammt. Das sind besondere Züchtungen mit einem über 80-prozentigen Anteil an Ölsäure und einem durchschnittlich fast gleich hohen Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren. Damit gehört High-Oleic-Sonnenblumenöl für viele zu einem gesundheitsbewussten Lebensstil. Überdies kann es durch seine hohe Hitzebeständigkeit sehr lange belastet werden.

Kokosöl ist das vierte Basisprodukt, das die Cannafarm Arnstadt GmbH in unterschiedlichen Konzentrationen in ihrem Sortiment hat. Es ist eines der natürlichsten Öle, weil die reife Kokosnuss zu rund 35 Prozent aus Kokosöl besteht. Es hat viele gesundheitsfördernde Eigenschaften, obwohl es auch reich an gesättigten Fettsäuren ist: es ist sehr leicht verdaulich, reguliert den Blutfettspiegel und wirkt antimikrobiell. „Da das Öl der Kokosnuss zwar eine Vielzahl hochwertiger Inhaltsstoffe enthält, aber nur sehr wenig ungesättigte Fettsäuren, kann es in ungetönten Schraubgläsern verkauft werden, ohne an Qualität zu verlieren“, betont Cannafarm.

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