Artenschutz in Mittelsachsen
Rittergut Oberstein Ostrau -Als Ausgleichsmaßnahme für einen von der Deutschen Funkturm GmbH, einer Tochtergesellschaft der Telekom AG, errichteten Sendemast, wird in den nächsten Monaten der Gutspark am Herrenhaus des Ritterguts Oberstein in Ostrau aufgewertet. Die erforderliche Fläche im Park wurde dabei von der DE SANDE Consulting Politik- und Wirtschaftsberatung mit dem bayerischen Inhaber Johannes Kraus von Sande zur Verfügung gestellt, Telekom AG und das Bauunternehmen Weissresinwerden die erforderlichen Pflanzungen vornehmen. Insgesamt werden im Rahmen des Vorhabens in der aktuellen Pflanzperiode ca. 50 Bäume gepflanzt, darunter eine Streuobstwiese mit 32 alten sächsischen Obstsorten als Hochstämme. Diese teilen sich in Apfelbäume, Birnbäume, Kirschbäume und Zwetschgenbäume auf. Zusätzlich werden noch heimische Gehölze wie Eichen, Eschen und Nussbäume den vorhandenen Altbestand ergänzen. Die Maßnahmen werden auf einer ohnehin artenreichen und in großen Teilen naturbelassenen Fläche zu einer weiteren Erhöhung der Artenvielfalt beitragen. Koordiniert und mit der zuständigen Umweltbehörde abgesprochen wurde die Maßnahme von der DE SANDE Consulting Politik- und Wirtschaftsberatung.
Hohe Artenvielfalt im Gutspark
Der Park am Herrenhaus des Ritterguts Oberstein, das 1350 ersterwähnt wurde, ist seit Jahrhunderten vorhanden und war ehemals von einer Mauer umgeben, von der nur noch Restbestände vorhanden sind. Die Nutzung der Gebäude zu DDR-Zeiten als LPG und Schulhaus führte zu einer weitgehenden Auflösung und Zerstörung des Parks, auf den Flächen wurden überwiegend Nutztiere gehalten. Bei genauer Betrachtung finden sich jedoch noch einige Spuren der ehemaligen Gestaltung. Die ehemals wohl barocken Strukturen waren spätestens im 19. Jahrhundert zu Gunsten eines englischen Landschaftsparks aufgelöst worden. Das Areal wird vom Fluss Kleine Jahna durchquert, in deren Uferbereich sich noch auwaldartige Strukturen vorfinden lassen. Teils mäandriert das Gewässer noch auf der Gesamtfläche. In den alten Bäumen und Dachstühlen des Ritterguts haben sich eine Vielzahl seltener Pflanzen und Tiere angesiedelt, von verschiedenen Spechtarten über Eulen, Falken, Milanen, Bussarden, Schwalben angefangen bis hin zu Besuchen von Wölfen, die in der Nacht von den umliegenden Hügeln wie manches Rotwild an den Fluss zum Trinken kommen. Teilbereiche des Parks werden nur zweimal jährlich gemäht, weshalb sich auch im Bereich der Flora die Biodiversität von Jahr zu Jahr sichtbar erhöht.